Donnerstag, 9. März 2006

Wie soll man leben?

Als ich gestern meine Schwester anrief, erzählte sie mir, dass sie sich von ihrem Mann scheiden lassen will und unsere Familie ist dagegen und sie alle halten zu ihrem Mann. Er hat sich bei ihnen eingeschleimt und nun schimpfen sie alle, was das soll und wie kann sich das tun und ihren Mann verlassen. Nur was meine Schwester vergessen hat zu sagen, war, dass meine Eltern zu ihr auch sagten: "du hast es selber damals gewollt und wir waren alle dagegen und nun wo ihr zwei Kinder habt, ist es nicht richtig sich scheiden zu lassen, da die Kinder dann darunter leiden werden."

Was soll ich nun davon halten, was soll ich denn ihr sagen und wie soll ich sie trösten? Sie haben doch alle beiden Recht! Ich hasse es, wenn ich Partei greifen soll, damit sich jemand für seine Taten bestätigt fühlt. Das mit meiner Schwester hat mich auf diese Gedanken gebracht:

Kennt Ihr das: „Verliebt, Verlobt, Verheiratet und dann Geschieden?“
Warum kann man sich sehr oft verlieben, aber sobald man geschieden ist, wird man als schlechter Mensch tituliert? Ist es nur im Iran so? Ne, ne, das glaube ich nicht. Hier ist es genau so. Warum dürfen wir uns verändern? Besser gesagt, dürfen wir uns überhaupt verändern, wenn ein anderer sich dadurch benachteiligt fühlt? Ich glaube, hier liegt genau der feine Unterschied. Warum wurde sonst Ehrenmorde und Eifersuchtsmorde geben? Kann man wirklich, wenn man sich mit 20 in einer Frau oder in einem Mann verliebt, sie oder ihn immer noch mit 40 lieben? Heißt es, dass wir uns dann 20 Jahre Lang nicht verändert haben? Wenn die Liebe auf die harte Tour gestellt wird und dann stellt sich heraus, dass man sich immer noch liebt, ist doch Klasse, aber was, wenn nicht? Ist es nicht so, dass die Menschen durch die gesellschaftliche Normen gezwungen sind, in Monogamie zu leben? Was aber dann, wenn ein Mensch sich quer stellt und sich diese Normen nicht beugt? Soll man nicht so leben, wie es man gefällt, ohne sich immer rechtfertigen zu müssen?

Nach so vielen Fragen, muss ich doch zu geben, dass die Gesellschaft sich in den letzten Jahrzehnten sehr positiv verändert hat, aber warum gibt es immer noch Vorurteile?

Roya, Vision, Dream

Das persönliche Problem war doch nicht etwa, was unsere Feinde taten, sondern was unsere Freunde taten... Das war, als ob sich ein leerer Raum um einen bildete. ... (Hannah Arendt zu einem Freund über ihre Flucht aus Deutschland)

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